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Holzspielzeug boomt


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Dienstag, 22. Dezember 2020

Holzspielwaren boomen - im Weihnachtsgeschäft 2020 sogar so sehr, dass die kleineren Hersteller mit der Produktion kaum nachkommen, berichtet die Süddeutsche Zeitung vom 16.12.2020. Der Grund: Eltern legen mehr Wert auf Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Bodenständigkeit, was sich auch im Kinderzimmer widerspiegelt.

Auch die verstärkte Kommunikation der Hersteller in den Social Media Netzwerken erhöht die Nachfrage, denn das Empfehlungsmarketing unter den Eltern funktioniert. Der Verkauf über Online-Shops liegt hoch im Kurs.

Holzspielzeug war für Familien lange Zeit reizlos, elektronische Alternativen hatten die Nase vorn. Die eher als uncool wahrgenommenen Spielwaren aus Holz haben sich aber in den letzten Jahren vermehrt zum optisch ansprechenden und stilvollen Spielzeug gewandelt. Sibylle Dorndorf, Chefredakteurin von Toys, betont: „Man findet heute viele vom Design her stylische Holzspielsachen, die jungen Eltern selbst dann gefallen, wenn sie in der Wohnung rumliegen. Ganz einfach, weil sie zum Charakter der Wohnung auch irgendwie passen.“ So dass auch Eltern, die bisher keine überzeugten Holzspielzeug-Käufer waren, den Reiz der Klötze, Türme und Fahrzeuge für sich entdecken. Als nachhaltige, gesunde Alternative zu Plastik mit Lifestyle Charakter. Holz spricht zudem junge Eltern an, die sich qualitativ hochwertige Spielsachen für ihre Kleinsten wünschen.

Hersteller wie die Firma Selecta springen auf den Trend auf: Der 2017 von Schmidt Spiele übernommene Anbieter möchte in Kürze in Zusammenarbeit mit Steiff Bären aus Holz produzieren. Trotzdem ist das Holzspielzeug ein Nischenprodukt. Zahlreiche kleine Hersteller fertigen noch heute von Hand und arbeiten mit überschaubaren Stückzahlen. Der größte deutsche Hersteller ist die Firmengruppe Habermass (HABA) mit einem Umsatz von 364,2 Millionen Euro (2019). Zum Vergleich: Die gesamte Spielwarenbranche erwirtschaftete im gleichen Zeitraum 3,7 Milliarden Euro Umsatz.